News
Gegen sexuelle Belästigung auf der Wiesn! ????
3 von 4 Festzeltbedienungen auf dem Oktoberfest haben bereits sexuelle Belästigung erlebt
30/09/2024
FK14-Alumna Maren Schulze-Velmede jobbt derzeit selbst auf der Wiesn und untersuchte in ihrer Abschlussarbeit im Bachelor Tourismusmanagement die Wahrnehmung und den Umgang mit sexueller Belästigung gegenüber Wiesnbedienungen.
Vorfälle werden selten gemeldet
Ihre Forschungsergebnisse zeichnen ein bitteres Bild der Realität: Nur ein kleiner Teil der Betroffenen meldet Vorfälle bei den Vorgesetzten. Viele der Angestellten fühlen sich außerdem von ihrem Arbeitgeber nicht ausreichend über den Umgang mit sexueller Belästigung informiert.
Schottenhamel Festzelt setzt Erkenntnisse um
Das Schottenhamelzelt, in dem Schulze-Velmede als Festzeltbedienung arbeitet, hat auf die Abschlussarbeit reagiert. Die Forschungsergebnisse flossen in folgende Maßnahmen ein:
➡️ SafeNow-Zone für akute Notfälle im Festzelt
➡️ Kostenlose Hilfe-App für Gäste und Mitarbeitende: Echtzeit-Notruf mit Standortübermittlung an das Security-Personal
➡️ Service-Handout mit allen wichtigen Anlaufstellen und Beratungsangeboten
➡️ Sensibilisierungskampagne „Nein heißt Nein!“ in Zusammenarbeit mit der Polizei München
Wiesnwirt Christian Schottenhamel sagt dazu: „Offen über sexuelle Belästigungen reden und nicht totschweigen – das ist das Gebot! Unsere Mitarbeiter sind sensibilisiert und wissen, dass sie unangenehme Situationen nicht hinnehmen müssen und Hilfe erhalten. Außerdem versuchen wir auch die Gäste bereits im Vorfeld über Plakate dafür zu sensibilisieren.“
Auszeichnung für wissenschaftlichen Beitrag
Maren Schulze-Velmede wurde für ihre herausragende Bachelorarbeit mit dem hochschulinternen Volker-Letzner-Wissenschaftspreis 2024 ausgezeichnet: „Es ist unglaublich wichtig, auf die Problematik der sexuellen Belästigung auf dem Oktoberfest aufmerksam zu machen“, betont sie. „Dies kann nicht nur zu konkreten Maßnahmen führen, sondern auch das Bewusstsein in der Gesellschaft schärfen.“