News
Tourism matters! „Starke Branche, schwache Stimme?“

Vertreter:innen aus Politik und Verbänden diskutierten über die politische Relevanz des Tourismus – mit spannenden Erkenntnissen.
07/07/2025
Warum findet eine wirtschaftlich so starke Branche wie der Tourismus politisch oft zu wenig Gehör?
Zu Gast beim Veranstaltungsabend waren Klaus Peter Rupp (SPD, Münchner Stadtrat), Barbara Neßler (Die Grünen, österreichische Nationalratsabgeordnete), Thomas Holz (CSU, Mitglied des Bayerischen Landtags) sowie Dr. Thomas Geppert (Landesgeschäftsführer DEHOGA Bayern), der auch ein Grußwort im Namen des Veranstaltungssponsors hielt.
Spannungsverhältnis zwischen Bund, Ländern und Kommunen
Klaus Peter Rupp hob die Bedeutung kommunaler Akteure wie der DEHOGA, der Messe München und kultureller Einrichtungen hervor und forderte eine stärkere Zusammenarbeit.
Barbara Neßler betonte, dass der Tourismus in Österreich politisch deutlich besser vernetzt sei – der direkte Draht zum Tourismusministerium sei selbstverständlich, die Branche habe eine starke Lobby. Gleichzeitig verwies sie auf die Herausforderung, neun Bundesländer zu koordinieren, was nicht selten zu einem „Ping-Pong-Spiel“ in der Zuständigkeit führe.
Thomas Holz sah vor allem 13 auf kommunaler Ebene Handlungsbedarf: Dort finde Tourismus statt, dort brauche es mehr Beteiligung – nicht zuletzt, um lokale Wertschöpfung zu sichern. Förderungen seien hilfreich, aber im Idealfall nicht notwendig.
Wie lassen sich Nachhaltigkeit und touristisches Wachstum vereinbaren?
Rupp sprach von einem Spannungsfeld, das nicht widerspruchsfrei sei. Neßler machte deutlich, dass der Alpenraum bereits heute massiv vom Klimawandel betroffen sei. Klimaschutzmaßnahmen führten zwangsläufig zu höheren Kosten – und diese wiederum zu höheren Preisen für Reisende. Holz unterstrich, dass dauerhafter Klimaschutz nur mit wirtschaftlichem Erfolg möglich sei. Die Menschen seien grundsätzlich bereit, für nachhaltige Angebote mitzuziehen – man müsse sie aber aktiv mitnehmen. Fazit: Der Abend machte deutlich: Tourismus braucht klare politische Strukturen, mehr Koordination über föderale Ebenen hinweg – und Mut, Nachhaltigkeit als Querschnittsaufgabe zu denken.
Vielen Dank an alle Beteiligten, die DEHOGA Bayern für die Unterstützung und das gesamte Organisationsteam an der Fakultät für Tourismus!